2011 Manfred Sperling

Eschebürger 2011: Manfred Sperling

Lieber Manfred, in diesem Jahr hat das Auswahlgremium zur Wahl des Eschebürgers entschieden Dich zum Eschebürger 2011 zu küren. Gern übernahm ich die Aufgabe für Dich die Laudatio zu halten.
Lieber Manfred, in diesem Jahr hat das Auswahlgremium zur Wahl des Eschebürgers entschieden Dich zum Eschebürger 2011 zu küren. Gern übernahm ich die Aufgabe für Dich die Laudatio zu halten.
Manfred, wer kennt ihn nicht hier im Dorf, ist gar kein geborener Escheburger, sondern wie er selbst häufig sagt, ein Erbschleicher. Doch ich bin mir ganz sicher, diese Behauptung ist nicht wahr. Es war eine junge Escheburger Deern, die ihn damals eingefangen und bis heute nicht wieder losgelassen hat. Denn vor knapp zwei Jahren haben wir die Goldhochzeit gefeiert. Doch dazu kommen wir später.
Manfred wurde am 05.09.1932 in Stettin geboren. Dort besuchte er auch die Grundschule, wurde dann, es war ja Krieg mit der gesammten Schule nach Vorpommern evakuiert. Zum Kriegsende kehrte man wieder nach Stettin zurück. Stettin wurde dann als Ergebnis des Krieges Polen zugeschlagen. Daraufhin verließ die Familie die Heimat und ging nachs über die Grenze.

Im Kreis Ückermünde besuchte Manfred dann die Oberschule und machte 1951 dort das Abitur. Von 1951 - 1953 absolvierte er ein Schiffbaustudium in Rostock. Im November 1953 mußte sich der junge Student ganz plötzlich über Berlin zu seinen Verwandten nach Hamburg absetzen. Den damals Regierenden hatte sein Auftreten im Umfeld des 17. Juni nicht gefallen. Kurze Zeit war er dann bei der Deutschen Werft in Hamburg als Zeichner und Archivar beschäftigt, bevor er sich 1955 bei der Hamburger Polizei bewarb und in die Eggerstedt Kaserne in Altona einrückte. Im Juli 1955 benötigte sein Lehrgangskollege Günther Hinz einen Tischherrn für seine kleine Schwester bei einer Feier in Escheburg. Da war es dann um Manfred geschehen. Von nun an gehörte er nach Escheburg.

1959 heiratete er seine Ursula und auch beruflich ging es steil bergan. Er wurde Polizeikommissar, dann Sachgebietsleiter Verkehr Bezirk Bergedorf, Revierführer in Eimsbüttel, Bergedorf und Billstedt bis zu seiner Pensionierung als Polizeihauptkommissar im Jahre 1992. Neben den Beruf gab es für Manfred in Escheburg viel zu tun. Das Land wurde bestellt, Maiblumen, Erdbeeren und Tannenbäume wurden verkauft. Trotzdem fand Manfred noch die Zeit, sich in Escheburg zu engagieren. Er gehörte zu den Gründungsvätern des Escheburger Sportvereins. War lange Jahre Abteilungsleiter der Sparten Leichtathletik und Tanzen. Dabei machte Manfred selber 38 mal das Deutsche Sportabzeichen und hielt in den jeweiligen Altersklassen etliche Kreisrekorde. Von 1974 - 2002 war er auch der Referent für die Öffentlichkeitsarbeit des ESV. Von 1977 - 1983 leitete er den Verein als 1. Vorsitzender und war gleichzeitig sechs jahrelang Herausgeber der ESV-Nachrichten. Dabei entdeckte er seine Lust zum Schreiben und begann die Vereinschronik des Escheburger Sportvereins zu schreiben. Zuerst mit der Schreibmaschine, dann später mit Hilfe des PC.

Vierzig lange Jahre hat er aufgearbeitet. Von 1970 - 2010. Ich glaube, es ist kaum abzuschätzen wieviel Mühe und Zeit er gebraucht hat die vielen Ereignisse und Ergebnisse zusammen zutragen und aufzubereiten. Es entstanden 8 gebundene Bände und soviel ich weiß, können diese heute bei Lisa, seiner Enkelin, eingesehen werden. Manfred, ich bin sicher der Escheburger Sportverein wird für Deine Chronik einen würdigen Platz finden. Im Jahre 2010 erhielt Manfred dann die goldene Nadel für 40 jährige Mitgliedschaft im Escheburger Sportverein. Auch beim Vogelschießen war Manfred einige Jahre Mitglied des Festausschusses und hat geholfen zum Gelingen der Feste beizutragen. Den Escheburger Bestattungsverein leitete er von 1974 - 2002. Achtundzwanzig Jahre lang. Auch dafür vielen Dank.

Wie schon gesagt, 1992 wurde er Pensionär. Da hat man ja aufeinmal viel Zeit und so wurde er Mitglied im Golfclub Escheburg. Dieser Verein war damals ein loser Personenzusammenschluß mit dem Ziel, hier in Escheburg einen Golfclub zu bauen. Im Jahre 1993 wurde Manfred zum 1. Vorsitzenden gewählt. Da gab es auf einmal wieder viel zu tun. Es mußten viele Gespräche mit den Grundeigentümern, den Planern, Behörden und nach den ersten Genehmigungen auch mit den Baugewerken geführt werden. Für all das benötigte man natürlich auch Geld. Es mußten Mitglieder her. Diese wurden dann zum Teil zu Haus im Wohnzimmer überzeugt dem Club, der noch keinen eigenen Platz vorweisen konnte, beizutreten. Aber ohne die tatkräftige Unterstützung von Manfred Scheerer und Heiner Wohltorf hätte Manfred diese Aufgaben wohl kaum geschafft.

Zusammen waren sie ein Team. In diesem Zeitraum fiel dann mit einem Seufzer der Satz von Uschi "Als mein Mann noch zum Dienst ging, habe ich ihn öfter gesehen". So ist das halt Uschi, ohne Dein Verständnis wäre es vielleicht nicht so zügig voran gegangen. Die Genehmigungen kamen, die Dänen planierten das Gelände und am 23. Oktober 1994 wurde als erstes die Driving Range eröffnet. Bei dieser Feier konnte Manfred dann das 400. Clubmitglied begrüßen. Jetzt hatte man auch etwas zum Vorzeigen. Der Golfplatz machte weitere Fortschritte und am 01. Juni 1996 schlug Manfred bei der feierlichen Eröffnung des Escheburger Golfclubs den "Goldenen Ball" ab. Die Einweihung des Golfclubs war für Escheburg ein großes Ereignis. Vom Trickgolfer bis zum Hubschrauberrundflug. All das mußte geplant und organisiert werden. Bis 1997 blieb er Vorsitzender. Danach stand er seinen Nachfolgern noch gern mit Rat und Tat zur Seite. Diese ernannten ihn dann 2005 zum Ehrenmitglied des Golfclubs. Natürlich führt er auch beim Golfclub wieder die Chronik.

Auf Manfreds Initiative hin gründeten sich 2007 die Escheburger Chronisten. Sie haben sich zum Ziel gesetzt, die Escheburger Geschichte zu ergründen und dabei eine Escheburger Dorfchronik zu erstellen. Manfred stellte unter anderem intensive Nachforschungen über die Geschichte der beiden Escheburger Gesangsvereine sowie den Aufbau der Freiwilligen Feuerwehr Escheburg an. Zu beiden Themen hielt er dann im Gemeindezentrum entsprechende Vorträge.

Einmalig und bisher weitgehend unbekannt ist seine Escheburger Bilder und Fotosammlung. Bilder vom "Alten" und "Neuen" Escheburg. Alles was er irgendwie bekommen und auftreiben konnte, wurde von ihm auf dem PC und als Papier archiviert und dokumentiert. Wer interesse hat, kann sich das gern einmal von ihm zeigen lassen. Manfred, zu Deiner Ernennung nochmals herzlich Glückwunsch und vielen Dank für Dein Wirken in und für Escheburg.
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